Donnerstag, 6. Oktober 2016

Kalterer See - Largo di Caltaro

Nach einer Woche Urlaub in Riva del Garda (Gardasee), ging es endlich an den Kalterer See. Ich habe mir viel von diesem Gewässer versprochen, Anglerträume... Leider gab es im Internet nicht viel Information. Ein Bericht und die offizielle Tourismus-Information ließen auf Raubfisch hoffen. Dem entsprechend bereitete ich mich auf den See vor: "Gummiboot, Motor, Batterien, Köder, Ruten, Schleppangelzubehör usw".

Daten zum See: Der See hat eine maximale Tiefe von 5 Meter und ist im Mittel ca. 4 Meter tief. Die Ränder sind 2 Meter tief und fallen dann langsam bis auf 4-5 Meter ab. Das Wasser hat im Sommer eine Temperatur von 24-28 °C, ist relativ klar, wenn man von den vielen schwebenden Algen absieht. Für ausreichend Nahrung ist also gesorgt. Anders als auf der Homepage beschrieben, benötigt ihr keine italienische Fischerlizenz (ca. 32 Euro), sondern nur eine Tageskarte (15 Euro) und euren deutschen Angelschein. Den könnt Ihr euch am einfachsten beim "Ristorante Pizzeria Geier" besorgen.

Noch am selben Tag der Ankunft machte ein Angelboot in unserer Bucht halt und fing einen kleinen Fisch auf Spinner. Ich konnte nicht sehen was es für ein Fisch war, aber es war bestimmt ein Barsch. Es sollte sich leider später herausstellen, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Barsch gewesen ist.
Motiviert von dem Erfolg des anderen Anglers, stand ich noch am selben Abend mit kleinen Wobblern und Gummifischen am Wasser. Ohne Biss kehrte ich ernüchtert dem See den Rücken zu, um die nächsten Tage aber mal richtig anzugreifen... .


An insgesamt zwei Tagen schleppte ich mit Sideplaner und verschiedenen Hechtködern hoch und runter, hin und her.



Zwischendurch legte ich eine zusätzliche Jockerrute auf Barsch aus. Dieses war auch die einzige Rute, die ab und zu einen Fisch brachte. Leider keinen Barsch, sondern Weißfisch, ein Aland.



Auf geschleppte Ködern wollte einfach kein Raubfisch beissen. Die Taktik musste geändert werden. Die Uferbereiche wurden mit kleinen Crankbaits (search bait) beackert. Ich bekam schöne bisse, mit tollen drills, aber wieder nur dieser weissfisch. Egal wo man hinwirft, was man macht, wenn was beisst, dann ein Aland.



Selbst jiggen und vertikalen bis spät in die Nacht brachte immer noch keinen Raubfisch an die Rute. Den letzten Tag gab ich mich geschlagen und fischte mit Pose auf die zahlreich vorhandenen Alande.
 

Mein Resultat für dieses Gewässer:
Es gibt super viele und schöne Alande, die sich sehr leicht fangen lassen, auch Karpfen konnte ich entdecken, jedoch sehe ich für Raubfischangler nur geringe Chancen.


Fischerei-Ordnung - Kalterer See



Freitag, 10. Juni 2016

Saisonstart mit neuem Köder – Monserfly von Westin



Dem Winter entflohen, fiebert jeder Raubfischangler dem Ende der Raubfischschonzeit entgegen. Durch eine viel zu schöne und lange Feier, ging es leider erst einen Tag später als geplant ans Wasser. Ziel waren die Stellen, wo vor einem Tag schon all die Hechtspezies ihre Köder präsentierten. Dementsprechend hoffte ich auf nicht zuviel.
Auf dem Weg zum ersten Spot kam eine Fliege für Spinnfischer an den Haken, die Monsterfly von Westin. Ich wollte ihr mal eine Chance geben und wenn nicht am Beginn der Raubfischsaison, wann dann!? Zwei Freunde haben mich auf die Idee gebracht so einen Köder mal zu probieren. Bei unserm letzten Schwedentrip hatte Timo so ein Ding mal gekauft und ausprobiert. Da die Fische in Schweden aber kaum auf einen Köder reagierten, hatte auch dieser Köder keinen Fisch gebracht. Der überzeugende Eindruck den der Köder hinterlassen hatte blieb. Zudem hatte Flo in der Vergangenheit mit einem kleineren Exemplar schon Erfolge von mittleren Hechten verbuchen können. 

97 cm
Gleich am ersten Spot hat ein großer Hecht die Fliege genommen und als ob er genau wüsste, wie man so einen Haken wieder los bekommt, schießt der Fisch in die Strömung und ist für mich und meine 35er Mono nicht mehr zu halten. Die Bremse meiner Rolle läuft und ich hinterher. Ab und zu schaff´ ich es den Hecht in der Strömung zum Kämpfen zu zwingen. Nach 100 Metern habe ich endlich die Oberhand gewonnen und den immer noch wütend schlagenden Hecht in einen strömungberuhigten Bereich dirigiert.


Geil!! Der Köder hat mich und mein Vertrauen gewonnen. Letztes Jahr hatte ich mit dem 17cm S-Waver von Jackson/River2sea ganz ordentliche Erfolge erzielen können. Der Köder hat bei mir in der Kiste einen Platz unter  den Top 3 eingenommen.Die Monsterfly ist auf dem besten Wege dahin!
An einer der nächsten Stellen punktet dieser Köder gleich nochmal. Ein kräftiger Ruck in der Rute, … Fehlbiss. Anders als bei Hartbaits bemerkt de Fisch keinen harten Körper und so konnte er nicht anders als beim nächsten Wurf wieder kräftig zuzubeißen. Durch die ruhige und langsame Köderführung gibt es einzigartige harten Biss.  



Tage später konnte ich mit dem selben Köder gleich 2 Hechte über 90ig fangen.




Zwischen den Tagen des Zweifelns und Scheiterns gibt es die Tage an denen scheinbar alles klappt. Dieses sind neben den erholsamen Tagen und schönen Stunden am Wasser, auch die Momente, die uns immer wieder ans Wasser treiben, um den Stress vom Alltag zu entfliehen. Die Welt dreht sich weiter, aber eben ohne uns. Wir sind am Wasser… .

Die Monsterfly von Westin ist ein Köder, der es in mein Anglerherz geschafft hat. Er wiegt 25g und ist 26 cm lang. Wenn das Hasenfell nass wird, wiegt er satte 46g und lässt sich somit wunderbar werfen. 

Zugegebenermaßen sieht der Köder nass nicht gerade wie eine Fangmaschine aus.
in seinem Element sieht er aber umso fängiger aus...


Also viel Erfolg am Wasser!!