Mittwoch, 20. Februar 2013

Florida (2) - Miami

Zwei Tage vor unserm Rückflug ins kalte Deutschland lag mein Guiding-Termin mit Mark Hall in Miami. Am Nachmittag zuvor kam die Bestätigung des genauen Treffpunktes und Uhrzeit. Pünktlich um 7:00 Morgens wollte mich Mark, mit Boot im Wasser, in Empfang nehmen. Leider hat die Rushhour von Miami mir einen Strich durch die Rechnung gemacht, so dass ich nervös und 20 Minuten später an der Slipstelle ankam. Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung, was mich erwarten würde, aber nach einem kurzen Briefing war die Erleichterung groß, dass es ein sehr bekanntes Angeln für mich werden würde. Zu erwartende Fische waren Largmouth Bass und Peacock Bass mit den üblichen Methoden, die uns aus unseren heimischen Gewässern bekannt sind.
Eine Zeit lang jiggte ich einen 7 cm Gufi mit 5g bis ich einen schönen Biss bekam, der trotz eines schnellen Anschlags nicht verwandelt werden konnte. Mark hatte mir aber auch gesagt, dass der Peacock Bass sehr schnell wieder losslassen würde und zudem ein sehr hartes Maul hat. Ein Wobbler mit drillingen macht das Haken des Fisches schon einfacher.

Nach diesem Misservolg mit Gufi folgt ich dann doch den Tipps meines Gudies. Die Wahl fiel auf einen 85er slender pointer, der nach einem der esten Würfe den ersten guten Fisch an den Haken bringen konnte. Gleich nach dem Anhieb durchbrach der Fisch die Wasseroberfläche und sofort war klar, das ist ein Largmouth Bass. Mark hat sich sichtlich darüber gefreut, dass ich bei solch einem Bass, so eine Begeisterung mitbringen konnte - sind es für Ihn doch oft gesehene Größen.



 
Überzeugt von seinen Tipps nahm ich einen kleineren Köder, der seiner Meinung nach besser für Peacock Bass geeignet ist. Aufgrund des kleineren Mauls, beforzugen Peacock eher kleinere Baits. 
Trotz angepassterem Köder, wurde der nächste Fisch ein Bluegrill. Noch ein paar mal twitchte ich den Wobbler an selber Stelle, da riss mir ein Einschlag in meiner Rute meine Rolle unangenehm gegen den Zeigefinger. Der erste ca. 35er Peacoock Bass hatte gebissen und es überraschte mich umsomehr, dass so ein kleiner Fisch einem im Drill derart vordern kann. Da war mir auch klar, warum er seine Rollen-Bremse so schwach eingstellt hatte. Also stellte ich schnell noch mal die Bremse lockerer.



Der Squirrle 61 hatte mein Vertrauen wiedergewonnen.  
Wir bleiben noch ein bisschen an der Stelle, da Mark hier schon richtig gute Peacocks gefangen hatte. Da der Wind uns das Angeln nicht gerade einfach machte, mussten wir die Stelle immer wieder neu anfahren, obwohl Mark mit seiner Fernsteuerung für den Frontmotor gute Arbeit leistete. Eine Zeitlang versuchte ich es wieder mit einem Keitech FSI 7 cm 10g, aber es tat sich nichts. In der gleichen Zeit angelte Mark mit einem Lebendköder und bekam einen Biss. Er drückte mir gleich nach dem Anschlag die Rute in die Hand. Im selbem Moment flüchtete der Fisch mit einer Gewalt, die ich bei Süsswasserfischen noch nie erlebt hatte. Angst kommt auf, dass der Fisch ins Cover schwimmen könnte, aber dazu kommt es nicht, er schlitzte leider aus. Kurz darauf wechselte ich wieder zum Wobbler, da es anscheinend Fische gab, die auf Gufi nicht gefangen werden wollten. Kurz darauf stand ich im Drill mit meinem besseren Fisch.



Wow, der Peacock Bass ist wirklich ein sehr kampf-starker Fisch, fluchten mit Kopfstössen wie vom Barsch, aber eine Gewalt wie ein 70er Hecht am Barsch-Tackle.
Wir fangen noch einige Fische an dieser Stelle und egal ob es auch kleinere sind, mich begeisterte immer wieder, wie hart die Bisse kamen.

Obwohl es nach Marks Meinung eher ein gutes Gewässer für Peacock Bass ist, bissen  vermehrt die Schwartzbarsche.



Zwischendurch sahen wir immer wieder Leguane am Ufer. Für die Einwohner in Florida sind sie wahrscheinlich wie bei uns Katzen im Garten.



An dieser Stelle (siehe nächstes Bild) bekamen wir auf einen live bait einen "Golden Shiner" (Mischung zwischen Laube und Rotauge) einen guten Biss. Dieser Köder wurde ca. 30 feet hinter dem Boot an einem 1,5g Caroline-Rig präsentiert.



Die kleine Erhöhung auf dem Kopf des Fische ist das Zeichen eines Milchners und bildet sich während der Geschlechsreife aus.






....als ich im Flieger auf den Bildschirm schaute, war mir bewusst, hier komm ich so schnell nicht wieder hin...





Concluding a big
thank you to my guide "Capt. Mark Hall". I was cordially received and he paid 100% attention to me. I've never done a Guiding like this in Europe because Mark passed me immediately each rod which had a fish on. He did a very good job.
http://www.flyfishpeacocks.com/


Hier eine kleine Impression in bewegten Bildern




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Nach diesem schönen Tripp habe ich mich mal genauer Informiert und war überrascht wie riesig der Peacock Bass werden kann (bis 100 cm).
 Der Peacock Bass ist übrigens ein Fisch, der ursprünglich nur im Amazonas vorkommt. Im Jahr 1984 haben Florida-Beamte bewusst den "butterfly peacock bass" and "speckled peacock bass" in den südlichen Region Florida eingeführt um Jagd auf andere nicht-heimische Arten, einschließlich des "Oscar" (Astronotus ocellatus), Midas cichlid (Amphilophus citrinellus), und das gefleckte Tilapia (Tilapia mariae), zu machen. Während sich der "butterfly peacock bass" in Florida vermehrt, ist dieses beim "speckled peakock bass" nicht der Fall.  
Aufgrund ihrer tropischen Herkunft, kann der "butterfly peacock bass" keine niedrigen Wassertemperaturen tolerieren. Dies hällt den Fisch davon ab, sich ausserhalb Süd-Floridas (Palm Beach, Broward und Miami-Dade) zu vermehren.

Dienstag, 19. Februar 2013

Florida (1) - Everglades


Unser Honeymoon führt durch Miami über die Everglades bis nach Key West. Wie in jedem Urlaub konnte ich auch in diesem nicht widerstehen an allen Ecken, an denen sich Wasser befindet, nach Fischen oder Anglern Ausschau zu halten.  


Gerade in den USA ist Angeln eine Volkssportart und erst recht in Florida, wo Wasser immer gegenwärtig ist. Man kann sich den vielen kleinen Geschäften und Leuten die diesem Hobby nachgehen kaum entziehen. Miami ist von unzähligen Kanälen durchzogen, die alle Süsswasser führen. Richtung Süden nimmt das Salzwasser mehr und mehr zu, man fährt über unzählige Brücken, die den Atlantik vom Golf von Mexiko trennen.



Auf dem Weg von Miami nach Süden kommt man an den Everglades (Sumpf) vorbei. Ein riesiges Gebiet mit sehr viel Süsswasser und bietet vielen Fischen und Wasservögeln ein Zuhause. Von den Aussichtsplattformen auf den Lehrpfarden bekommt man einen guten Eindruck, was sich hinder diesem riesigen Naturreservart verbirgt.  


Es gibt wirklich viel zu sehen und meine Frau hatte es regelrecht verrückt gemacht, dass ich ständig versucht hatte Fische vor das Objektiv zu gekommen, anstatt mit Ihr die Natur zu geniessen. Beim Besuch des Visitorcenters hatten wir schon erfahren, dass es unter anderem Schwarzbarsche in den Gewässern gibt, aber einen 50er Largmouthbass im Wasser zu sehen, würde viele Anglern in seinen Bann ziehen. Trotz vieler Versuche gelang es mir leider nicht, ein vorzeigbares Bild von diesem Fisch zu bekommen.

Das Wasser explodiert an vielen Stellen regelrecht. Fische die an der Oberfläche rauben, lassen nicht nur Angler nervös werden.

Bevor wir unsere Reise nach Key West fortsetzten, konnte ich meine Frau dazu gewinnen, mich an einem der vielen Entwässerungskanäle am Rande der Everglades abzusetzen. Zwei Stunden standen zur Verfügung, die ich leider nicht für mich nutzen konnte. Ein paar Schwarzbarsche waren an der Kannte zu sehen, aber trotz vieler versuche interessierten sich nur ein paar mittelgroße "Florida Gar" (Florida-Knochenhecht) für einen Oberflächen-Stickbait (Bevy Pencil). Der Florida Gar ist ein 50-130 cm großer Fisch mit sehr dünnen, langen, Zähnen besetzten Maul. Vier mal habe ich einen Fisch zum Biss verleiten können, nur wollte keiner am Haken hängen bleiben. Jedoch haben sich ein paar Sonnenbarsche den Köder ein Paar mal zu genau angeschaut. Dieses waren dann aber auch die einzigen Fische des Tages.



Später habe ich erfahren, dass es in den Everglades sehr gut möglich ist, bis zu 100 Schwarzbarsche an einem Tag zu fangen, der Durchschnitt liegt dann aber nur bei 1-1,5 pound.

Dieses Gewässer war es an diesem Tag zumindest nicht gewesen.