Montag, 26. August 2013

Angeln am Gardasee - Gewässerbeschreibung

Frisch vom Gardasee Urlaub zurück sind meine Angelerlebnisse  in der Heimat noch immer sehr präsent. Es waren nicht die großen Fische, die von uns gelandet wurden, aber das tat unserem Spaß keinen Abbruch.
Aufgrund der großen Nachfrage (die Angelsucht war stärker) "Wie es sich mit dem Angeln am Gardasee verhält" werde ich versuchen in diesem Post einmal genauer darüber zu berichten - welche Fische fangbar sind – mit welcher Methode – welche Zeit – wo sollte man angeln…

Blick vom Monta Baldo nach Norden (Riva del Rarda)

Vorweg möchte ich jedoch sagen, dass sich meine Erfahrungen nur auf nördlichen Teil des Gardasees beziehen. Im südlichen Teil sind deutlich mehr Fische vorhanden und das Wasser fällt auch nicht auf 100-300m ab, sondern bleibt mit einer max Tiefe von 50m recht freundlich. Wer jedoch zum Urlaub machen in die nördliche Region des Sees fährt, um Erholung und die einzigartigen hohen Berge direkt neben dem Wasser zu erleben, der wird den südlichen Teil nicht vermissen ;-)



>>Fischarten:
Rotaugen, Sardellen, Barsch, Döbel, Forellenbarsch, Aal, Forelle, Schwarzbarsch, Hecht (Karpfen, Brasse, Schleie, Wels eher im südlichen Teil)
Fische sind nach subjektiver Häufigkeit in absteigender Reihenfolge angegeben.


>>Methoden
Rotaugen, Sardellen, Barsch, Sonnenbarsch und Döbel fängt man am besten vom Ufer aus mit der Postenmontage. Verwendet haben wir eine 2-3 g Pose die auf eine Tiefe von 2-3,5 m eingestellt wurde. Die Rute sollte mindestens 2,40m besser 3-4m lang sein und ein Wurfgewicht von 5-25g besitzen. Um die eingestellte Schnurlänge+Pose noch gut werfen zu können, ist eine längere Rute von Vorteil. Oft stehen die Fische in der krautigen Zone die sich 6-10m vom Ufer entfern befindet, eine große Wurfdistanz ist also nicht zu überbrücken. Als Köder benutzten wir den Klassiker Maden/Mais und Mistwürmer für die Barsche am 12-18er Haken. Das Anfüttern kann ich sehr empfehlen, allerdings sollte man unbedingt darauf achten ein sehr feines Futter zu verwenden, welches lange in der Schwebe bleibt und eine schöne Futterwolcke bildet. Der Boden ist an sehr vielen Stellen verkrautet und bei unseren Beobachtungen haben die Fische kaum Futter vom Boden aufgenommen.
Den ein oder anderen Barsch fängt man aber auch mit Finess-Rigs die einen Krautschutz besitzen, z.B.: Texas-Rig oder Guard Jigs (Jig+Krautschutz). An einem 6 cm Gufi (2.8 FSI) reichen 5-6g völlig aus. Nur über die Größe der Barsche sollte man sich wirklich keine allzu großen Illusionen machen - da die Barsche am Gardasee (nördliche Teil) wirklich klein bleiben.

Aal ist ab der Dämmerung bis zum Morgengrauen immer einen Versuch wert.

Die Hechte stehen in kleinen Größen zumeist zwischen den Wasserpflanzen und schnappen sich auch manchmal ein gestipptes Rotauge. Die größeren Exemplare werden ca. 25 bis 80m vom Ufer entfernt gefangen auf einer Linie zwischen 6-15 Metern. Eine lebende Sardelle am Caroliner-Rig mit 10-15g beschwert vertikal unter dem Boot anzubieten, ist eine oft benutzt Methode von den Einheimischen. Um beim Jiggen vom Boot nicht allzu oft Kraut einzusammeln, muss man Versuchen den Grundkontakt soweit es geht zu vermeiden. Selbst in einer Tiefe bis 10 m wachsen immer noch Wasserpflanzen, die sich aber nur flach auf dem Boden befinden.


>>welche Zeit
Die Friedfische (Mai- September) sind eigentlich den ganzen Tag hindurch gut zu beangeln. Vermehrte Bisse bekamen, wir wenn die Sonne schien und das Wasser ein bisschen Wellen warf. Die größeren Exemplare fängt man in der Dämmerungsphase.
Die Hechte werden von den Einheimischen ab den frühen Abendstunden bis in die Nacht hinein beangelt.  Mai-Juni sind eine hervorragende Zeit, denn in diesem Zeitraum kommen die Sardellen-Schwärme zum Leichen ins flache Wasser; ab September fressen sich die Hechte wie auch bei uns, den Winterspeck für das bevorstehende Leichgeschäft an.


>>Wo sind gute Angelstellen

Fiedfische sind zahlreich in der Krautzone vertreten und zu fangen. Sehr gute Stellen sind die Häfen und ihre Einfahrten, hier fallen immer wieder leckerbissen für die Fische an. Leider wissen dieses auch viele andere und angeln schon an diesen Stellen.
Die größeren Hechte stehen (wie im "Methoden Teil" beschrieben) in der Zone mit Bodenbewuchs.

Der größte Zufluss des Gardasee ist die Sarca und liegt bei Rive del Garda. Dieser Fluss ist immer einen Versuch wert. (! man benötigt einen speziellen Erlaubnisschein).



Impressionen aus unserem Urlaub...

erste selbst gefangene Fisch im Leben
und schon seht er motiviert am Wasser
Sonnenbarsch PB ;-)
Barsch mit Blick nach Limone sul Garda



58cm Döbel aus der Sarca (Zufluss des Gardasee) auf BBZ-1

Ich hoffe ich konnte euch helfen, damit beim nächsten Gardasee Urlaub der Erfolg auf eurer Seite ist!
Wenn Ihr selber Erfahrungen und Entdeckungen am Gardasee gemacht habe, würde ich mich freuen diese in dem Blog mit einfliessen lassen zu können.


das Angelsportgeschäft ist umgezogen!
Via Edoardo Modl, 14
38066 Riva del Garda (TN)
marco.pesciolino@gmail.com






viel Erfolg im nächsten Gardasee-Urlaub!

2 Kommentare:

  1. Diejenigen, die gern angeln sollten auf jeden Fall planen eine Reise an den Gardasee.

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  2. Hallo, am Gardasee machts wirklich Spaß - Angelkarten gibt es bei der Gemeindeverwaltung, die Tagesmarken etc. beim zuständigen postamt ! :) viel spaß

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